Altenmarhorst gehört zur Stadt Twistringen im Landkreis Diepholz. Der Ortsteil ist ein Dorf. Auf 12,2 Quadratkilometern leben dort rund Einwohner — und so einige Kühe und Schweine. Der Landluft wegen hat die 4. Kammer des Verwaltungsgerichts Hannover jüngst einen Ortstermin in Altenmarhorst gehabt.
Ergebnis: Die Genehmigung, einen Kälbermastbetrieb zu erweitern, wird aufgehoben. Ein Anwohner hatte wegen dreier Nachbarn gegen die Landkreisbehörde geklagt, die zwei Altenmarhorster Schweinemästern Veränderungen an ihren Ställen und einem Kälbermäster die Erweiterung seines Betriebs gestattet hatte.
Das zumindest gilt nicht uneingeschränkt für die Dorfgemeinschaft der Altenmarhorster. Filters zur Auflage gemacht. Der zweite Mäster stehe mit seinem Stallneubau an der betriebseigenen Biogasanlage sogar rund Meter weiter entfernt vom Kläger als bisher. Was die Schweine betrifft, hatte das Verwaltungsgericht dem Kläger bereits vor knapp drei Jahren, als er im Eilverfahren gegen die Baugenehmigung für den Mastbetrieb mit der Biogaslage anging, eine Abfuhr erteilt.
Begründung: Die Grenzwerte der. Geruchsbelastung würden zwar überschritten, die beantragte Maststallanlage werde aber mit Biofiltern versehen.
Unzumutbar ist aber etwas anderes, als sich der Kläger vorstellt. Gegen die Urteile kann beim niedersächsischen Oberverwaltungsgericht die Zulassung der Berufung beantragt werden. Dem Kläger, der bis selbst Landwirtschaft auf seinem Grundstück betrieben hatte, schrieben die Richter ein Stichwort dick unterstrichen ins Stammbuch: Schicksalgemeinschaft — die verbinde ihn mit seinen Nachbarn.
