Das Lebensgefühl dreier Jahrzehnte hat Hilke Bultmann mit ihren Schlageretten in den vergangenen Jahren bei den Gandersheimer Domfestspielen beschrieben. In diesem Jahr hat sie auf ihrer Zeitreise eine Pause eingelegt. Uraufführung war am Freitag unter freiem Himmel vor der Stiftskirche. Drumherum hat sie eine Handlung erdacht, die schnell erzählt ist.
Eigentlich geht es nur darum, dass die zahlreichen Pärchen, die sich zu Beginn noch kabbeln, sich am Ende glücklich in den Armen liegen, alle Streitereien beigelegt und die Kumpel auch wieder ein Herz und eine Seele sind.
Friede, Freude, Eierkuchen, oder auch Happy End genannt. Gemeinsam betreiben sie eine Firma, haben sich aber lange nicht mehr gesehen. Doch natürlich trügt der Schein. Sie glaubt an die Liebe, er nicht. Ein wenig schimmert hier, wenn auch leicht absurd, eine shakespearsche Götter-Konstellation durch. Wegen dieses Plots wird allerdings niemand nach Bad Gandersheim fahren.
Er ist nur die Folie für einen musikalischen Abend, und das soll auch so sein. Sie verfügt im Chor der starken Sänger über die emotionalste Färbung. Regisseur Doll hat dieses Musical routiniert und mit leichter Hand inszeniert. Mit viel Applaus im Stehen feierte das Premierenpublikum dieses typische Festival-Musical, es hatte sich offensichtlich amüsiert. Zahlreiche weitere Vorstellungen bis zum 1. August auf der Freilichtbühne vor der Stiftskirche in Bad Gandersheim. Von Peter Krüger-Lenz.
Das Telefongespräch ist für zehn Uhr am Morgen abgesprochen, doch bei der Schauspielerin Jutta Speidel ist dauerbesetzt. Anruf beim Management mit der Frage, ob die Nummer stimmt. Juni, im Literarischen Zentrum Göttingen charmant und sehr locker.
